2) Reflexion,
Diskussion über Spinnenwerk
In Anlehnung an der Entstehung des Berliner Jugendservers (von der Mailbox
1993 bis zur Webpräsentation im April 1995) hat sich hat Spinnenwerk
in dem Maße und in dem Tempo ausgeweitet, wie es in Anspruch genommen
wurde, auf reglemtierende Eingriffe wurde gänzlich verzichtet und
Strukturierungen der Inhalte nur sehr vorsichtig und zurückhaltend
vorgenommen. Es gibt keine „Redaktion“ – das bedeutet auch, dass Inhalte,
die nicht von anderen aufgenommen werden, fehlen (was niemand macht, ist
auch nicht drin).
Das hat positive Seiten, weil das, was im Spinnenwerk zu finden ist,
immer von den ummittelbaren Produzenten der Informationen gewollt ist.
Es hat aber auch negative Seiten, weil die entstehenden Strukturen relativ
anarchisch sind, was für die Besucher der Seiten zuweilen die Orientierung
erschwert.
Welche Strukturen, Arbeits- und Umgangsformen haben sich bewährt
und sollten beibehalten werden, welche sind überholungsbedürftig?
Wie viel Autonomie und Selbstbestimmung wollen die NutzerInnen?
Zum Einstieg baten wir, um offene und offensive Kritik. Für die
Kolleginnen und Kollegen hat Spinnenwerk einen großen, positiven
Stellenwert als Informationsangebot und Experimentierfeld.
Einige O-Töne:
„Spinnenwerk für Berlin die günstigste Adresse, um hineinzukommen
und ich finde stets Arbeitsmöglichkeiten vor. Außerdem ist dieser
Server ein Jugendserver im wahrsten Sinne des Wortes (Partizipation für
Kinder. Jugendliche und für Multiplikatoren, Informationen in Masse
und Vielfalt...).“
„Bei der Suche nach Gesetzestexten nicht sehr fündig.“
„Verbesserungsbedarf bei der Auffindbarkeit und Strukturierung.“
„Spinnenwerk: Avantgarde, gutes Potential für IK-Technik – interaktive
Kommunikation (Foren) weiter ausbauen – Jugendserver-Homepageseiten: elektronische
Volksbewegung.“
„Spinnenwerk ermöglicht das Ausprobieren neuer Techniken (Beispiel
PHP-Server, Live-Stream).“
„Verbesserungsbedarf bei der Auffindbarkeit und Strukturierung.“
Die Thematik Strukturierung und Organisation der Systematik führte
zu einer längeren und der Aufgabe entsprechend zu keiner abschließenden
Diskussion. Die Selbstbestimmung der AnbieterInnen ist für uns (SpinnenwerkIn)
ein sehr hohes Gut – eine Überlegung ist, Verschlagwortungen, Rubriken
von den NutzerInnen zuordnen zu lassen.
Diese Arbeit wird gemeinsam mit den NutzerInnen fortgesetzt und wird
auch ein Schwerpunkt für den OAKJ (Offener Arbeitskreis Jugendinformation)
sein.